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Lagerung und Haltbarkeit von Milch

Wie lange bleibt Milch frisch und wie lagere ich sie am besten.

Drei Milchkannen auf Wiese - © CC0 - Pixabay - Niederrheiner

Milch gibt es in vielen Varianten zu kaufen. Sie unterscheiden sich im Geschmack, aber auch in der Länge der Haltbarkeit. Wie lange ist Milch genießbar? Wissenswertes über die Haltbarkeit von Milch und Tipps zur richtigen Lagerung.

Milch wird aus Kanne in Tasse geschüttet - © CC0 - Pixabay - AlbanyColley

Rohmilch

Strenge Regeln für Rohmilch

Rohmilch wird in Deutschland nur direkt vom Bauern verkauft, in der Schweiz aber auch von Molkereien und Käsereien. Meistens wird die Milch in vom Käufer mitgebrachte Flaschen abgefüllt. Diese Milch ist nicht behandelt und muss unbedingt gekühlt werden. Sie ist etwa zwei bis drei Tage nach Abfüllung haltbar. Ein wichtiger Punkt bei der Haltbarkeit ist auch die mitgebrachte Flasche: Wurde diese nicht richtig gesäubert, befinden sich darin eventuell Keime, die die Haltbarkeit der Milch erheblich verkürzen können. 
Milchflasche - © CC0 - Pixabay - Imoflow

Hygienevorschriften für Rohmilch

Für den Verkauf von Rohmilch gelten innerhalb der EU strenge Hygienevorschriften. Doch da sie nicht erhitzt wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Krankheitserreger darin befinden. Um diese unschädlich zu machen, wird empfohlen, die Milch vor Verzehr zu erhitzen. Besonders für Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit verminderten Abwehrkräften ist der Verzehr von Rohmilch besonders riskant.
Bei Rohmilch kann es zu einer Aufrahmung kommen, bei der sich wässrige und Fettanteile in der Milch voneinander trennen. Dies hat keinerlei Auswirkungen auf die Haltbarkeit der Milch. 
Milchtank - © CC0 - Pixabay - Hans

Vorzugsmilch

Vorzugsmilch ist ebenfalls unbehandelt, unter diesem Namen darf abgepackte Rohmilch im Handel verkauft werden. Auch Vorzugsmilch sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und ist etwa zwei bis drei Tage nach dem Abfülldatum haltbar.
Milch aus Plastikflasche in Glas - © CC0 - Pixabay - Olichel

Frischmilch

Frischmilch gibt es mittlerweile in zwei Varianten zu kaufen. Beide werden jedoch pasteurisiert, also für kurze Zeit hoch erhitzt, um die darin enthaltenen Keime abzutöten. Alle handelsüblichen Milchsorten werden außerdem homogenisiert, dadurch wird eine Aufrahmung verhindert und die Milch soll bekömmlicher werden. 
Die traditionell hergestellte Frischmilch wird für kurze Zeit auf 72-75 °C erhitzt, dadurch ist die ungeöffnete Milch gekühlt bis etwa 10 Tage nach Abfüllung haltbar.
Mittlerweile gibt es auch eine "länger haltbare" Frischmilch, diese Milch hat die traditionelle Frischmilch größtenteils verdrängt. Sie wird höher erhitzt, auf etwa 123–127 °C und ist dadurch in der ungeöffneten Packung gekühlt nach Abfüllung etwa drei Wochen haltbar.

Beide Milchsorten sind nach Öffnen der Packung im Kühlschrank etwa zwei bis vier Tage haltbar. Der Vorteil der länger haltbaren Milch besteht darin, dass man sie besser auf Vorrat kaufen kann und durch die längere Haltbarkeit weniger Milch verdirbt. Welches Verfahren angewendet wurde, ist allerdings nicht immer für den Käufer zu erkennen, da keine Kennzeichnungspflicht besteht. 
Milchflasche - © CC0 - Pixabay - tookapic

H-Milch

Sterilisiert durch Ultrahocherhitzung .

H-Milch steht für Haltbarmilch, denn diese Milch wird durch Ultrahocherhitzung sterilisiert und ist so auch bei Zimmertemperatur für mehrere Monate haltbar. Die Milch wird kurzzeitig auf 135-150 °C erhitzt, dadurch kommt es aber auch zu Veränderungen in den Proteinen, die Denaturierungen genannt werden. Dies führt zu einer geschmacklichen Veränderung der Milch. Es gehen außerdem auch Vitamine verloren. Größtenteils geschieht dies durch die Erhitzung bei der Produktion, allerdings nimmt der Vitamingehalt bei langer Lagerung stetig ab. 
Der Vorteil der H-Milch liegt darin, dass sie lange Zeit gelagert werden kann und so geeignet ist, um größere Vorräte anzulegen. Außerdem ist sie günstiger, da sie beim Transport und bei der Lagerung im Handel nicht gekühlt werden muss. 
Nach dem Öffnen der H-Milch ist allerdings auch diese zu kühlen und nur noch weitere zwei bis vier Tage haltbar. 
Halbvolles Milchglas in der Wiese - © CC0 - Pixabay - Myriams-Fotos

Wie erkenne ich, ob Milch verdorben ist?

Grundsätzlich sollte Roh- oder Frischmilch auch vor Öffnen der Packung im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen muss dann auch H-Milch im Kühlschrank aufbewahrt werden und dann zügig verbraucht werden. Nach Möglichkeit sollte die Milch auch luftdicht verschlossen sein, da sie starke Gerüche von anderen Lebensmitteln aufnehmen kann. 
Kommt es bei Rohmilch zur Milchsäuregärung, ist die Milch nicht gleich verdorben. Es entsteht Dickmilch, die durchaus noch verzehrbar ist. Sie ist allerdings saurer, was vielen Leuten nicht schmeckt. Außerdem enthält diese Milch weniger Laktose. Führen andere Keime zum Verderb der Milch, ist diese jedoch nicht mehr genießbar, dies kann an einem bitteren Geschmack erkennbar sein. Wer sich nicht sicher ist, ob er Dickmilch vor sich hat, sollte die Milch lieber wegschütten. 
Aus Frischmilch und H-Milch kann normalerweise keine Dickmilch mehr entstehen, da die Milchsäurebakterien bei der Produktion abgetötet wurden. Kommt es hier zu einer Veränderung von Konsistenz und Geschmack oder Geruch, sollte die Milch nicht mehr verzehrt werden. Es können sich gefährliche Keime in der Milch vermehrt haben. 
Verdorbene Milch flockt aus, wenn man sie in Kaffee schüttet. Dies sollte man nicht verwechseln mit den Fettflöckchen, die bei Roh- und Frischmilch auftreten können. 
Oft schmeckt oder riecht verdorbene Milch sauer oder bitter, aber gerade bei H-Milch kann man anfangs nur schlecht Veränderungen bemerken. Im Zweifelsfall sollte man H-Milch also wegschütten, wenn diese schon einige Zeit offen war. 
Eiswürfel - © CC0 - Pixabay - HLevi

Kann man Milch einfrieren?

Manchmal öffnet man eine Milchpackung und schafft es nicht, sie rechtzeitig aufzubrauchen. Die Milch dann einzufrieren ist grundsätzlich möglich, allerdings verändern sich durch den Gefriervorgang die Strukturen des Fetts und der Proteine. Meistens schmeckt die Milch dann nicht mehr so gut. Am besten gelingt das noch mit der H-Milch. Die gefrorene Milch sollte schonend im Kühlschrank aufgetaut werden. Vielleicht möchte man diese Milch nicht mehr trinken, zum Kochen oder Backen ist sie aber noch geeignet. Auch in der Gefriertruhe vermehren sich Bakterien noch, also sollte man davon absehen Rohmilch einzufrieren. Grundsätzlich ist es immer die beste Lösung, Milch so schnell wie möglich zu verbrauchen.
Letztes Update: 10.12.2018 11:06